Im Politikunterricht der Klasse 9 des L-Bereiches geht es seit einigen Wochen um Demokratie, Parteien und Wahlen. Dabei stellen sich die Schülerinnen und Schüler immer wieder die Frage, wie Politik gemacht wird, wie man Politiker oder Abgeordneter wird und wie der Tagesablauf eines Politikers eigentlich aussieht. Da liegt es nahe, einem Politiker diese Fragen einmal ganz direkt zu stellen.
Es werden also vier Gruppen gebildet und jede Gruppe schreibt am PC einen Brief. Und an wen sollen die Briefe geschickt werden?
Jetzt lernen die Schüler, dass Politik auf verschiedenen Ebenen gemacht wird. Es gibt die Kommunalpolitik, die Landespolitik und die Bundespolitik. Und auf jeder Ebene gibt es Politiker, die wir ansprechen können. Die Briefe werden an die für unseren Wahlkreis zuständigen zwei Landtags- und Bundestagsabgeordneten gesendet.
Ob wir Antwort erhalten werden? Bestimmt nicht, denkt so mancher. Die Politiker interessieren sich vielleicht gar nicht für unsere Fragen und haben wahrscheinlich gar keine Zeit, zu uns in die Schule zu kommen. Doch dann werden alle überrascht. Schon nach wenigen Tagen erhalten wir Anrufe und Mails. Schon für den Nikolaustag meldet sich der SPD-Landtagsabgeordnete Maximilian Schmidt an. Schnell werden die Schüler der Klassen 8 L und 8/9 KM informiert, die sich im Unterricht eigene Fragen überlegen, die sie schon immer einmal einem Politiker stellen wollten.
So sitzen um kurz nach zehn über 20 gespannte Schüler in der Klasse, als Herr Schmidt gemeinsam mit seiner Mitarbeiterin Frau Laukert den Raum betritt. Beide werden von Herrn Backhaus und Herrn Müller begrüßt und Herr Schmidt beantwortet in den nächsten fast 90 Minuten bei Kaffee und Keksen viele Schülerfragen.
So erklärt er, wie er überhaupt zur Politik gekommen ist, wie man Abgeordneter wird, berichtet von seiner Arbeit im Landtag in Hannover und von einem ganz schön vollen Terminkalender. Dabei wird vor allem deutlich: Herr Schmidt ist ein ganz normaler Mensch, der in einer Mietwohnung wohnt und einen ganz normalen PKW fährt. Er hat keine Bodygards und keinen Chauffeur. Mit seinen 33 Jahren ist er sehr jung. Auch komplizierte Dinge, wie die Flüchtlingspolitik erklärt er so, dass die Schüler es nachvollziehen können.
Am Ende seines Besuchs lädt Herr Schmidt in den Landtag nach Hannover ein und stellt sich gerne für ein Gruppenfoto mit den Schülern zur Verfügung. Stellvertretend für alle sagt eine Neuntklässlerin: „Es war überhaupt nicht langweilig.“ Einen herzlichen Dank an Herrn Schmidt und Frau Laukert für diese gelungene Doppelstunde. Auf Hannover freuen wir uns schon jetzt. Vielleicht klappt es ja im Frühjahr.